Sinkende Absatzzahlen
Mit mehr als 35 Millionen verkauften Exemplaren ist die Golf-Baureihe extrem erfolgreich und stand in Deutschland jahrzehntelang auf Platz 1 der meistverkauften Fahrzeuge.
Die fetten Jahre sind jedoch vorbei. 2020, im ersten kompletten Verkaufsjahr des Golf 8, wurden in Deutschland gerade einmal 136.324 Neuwagen zugelassen. Im Jahr darauf waren es sogar nur 91.621 Neuzulassungen in Deutschland.
Zum Vergleich: 2019 waren es noch 204.550 Stück. Ein Teil des Rückgangs geht auf Corona mitsamt den Lieferproblemen, auf die Chipkrise und den Krieg in der Ukraine zurück.
In den letzten drei Monaten des Jahres 2021 stand der Golf nicht mehr an der Zulassungsspitze in Deutschland, sondern der T-Roc und der Opel Corsa. Europaweit hat sich der Golf nur noch knapp vor den Peugeot 208 und Dacia Sandero gesetzt. Und der Abwärtstrend hält an.
Konkurrenz durch SUV
Ein weiterer Punkt, der gegen den Golf spricht: der Zeitgeschmack. Bei den Neuzulassungen 2021 lagen in Deutschland auf den Plätzen 2 und 3 der T-Roc (57.424 Autos) und der Tiguan (55.527 Autos), beides SUV. Und trotz grundsätzlicher Absatzrückgänge in der Krise verliert der Golf im Vergleich zu diesen beiden Modellen überdurchschnittlich viele Käufer.
Steigende Entwicklungskosten für Verbrenner
Die Regularien für Autos mit Verbrennungsmotor werden immer strenger, und das hat Folgen: In einigen Jahren wird die Euro-7-Norm erwartet. Laut Schäfer dürfte das die Preise für Benziner und Diesel mit der neuen Abgasnorm um 3.000 bis 5.000 Euro nach oben klettern lassen.
Günstige Autos um die 10.000 Euro Neupreis sind laut VW-Markenchef Schäfer spätestens dann nicht mehr umzusetzen, da die Entwicklungskosten deutlich steigen. Und auch ob sich der Golf noch lohnt, der schon jetzt als Basismodell weit über 25.000 Euro kostet, steht bei VW zur Debatte.
Konkurrenz durch E-Autos
Das größte Problem für den Golf: Er steht für ein Zeitalter, das VW hinter sich lassen möchte. Während ID.3 und alle weiteren ID-Modelle eine eigene Plattform für E-Antriebe nutzen, hat der Kompakte eine Verbrenner-Basis.
Damit soll es schon 2026 vorbei sein, dann sollen die letzten Autos mit Verbrenner-Plattform starten. 2035 soll nach jetzigen Planungen europaweit Schluss sein mit dem Verkauf von Benziner- und Diesel-Neuwagen. Einige Länder wollen den Verkauf schon früher stoppen, was sich auch auf die Verkaufszahlen des Golf auswirken würde.
Quelle: t-online