Anna Adamyan klärt auf Instagram über ihre Endomertriose auf. Sie teilt mit ihren Follower:innen auch ihre Kinderwunschbehandlung und ihren steinigen Weg zur Schwangerschaft. Inwiefern Endometriose eine Auswirkung auf die Fruchtbarkeit haben kann.
Die 27-jährige Anna Adamyan (hieß früher Wilken) ist Model und ehemalige Germany’s Next Topmodel-Kandidatin und mit Fußballer Sargis Adamyan verheiratet. Auf Instagram blickt sie auf die letzten Jahre zurück, die für die junge Frau nicht einfach waren. Sie wollte schon immer jung Mutter werden, doch bis Anna Adamyan einen positiven Schwangerschaftstest in den Händen halten konnte, war es ein langer und harter Weg. Diesen hat sie mit ihren über 600.000 Follower:innen auf Instagram geteilt. Sie spricht auf Instagram offen über ihre Endometriose und auch über ihren Weg zur Schwangerschaft mit Fehlgeburten und Kinderwunschbehandlungen, um aufzuklären und um Verständnis für Betroffene zu schaffen.
Endometriose ist eine chronische Erkrankung. Dabei wächst Gewebe, das der Gebärmutterschleimhaut ähnelt, außerhalb des Uterus. Das Gewebe siedelt sich beispielsweise am Darm, an den Eierstöcken oder im Bauchraum an. Das Gewebe verhält sich ähnlich wie die Gebärmutterschleimhaut. Während des Menstruationszyklus baut sich das Gewebe auf und ab und blutet. Aber: Das abgestoßene Gewebe kann den Körper nicht verlassen und es bilden sich sogenannte Endometrioseherde. Es entstehen Zysten und Entzündungen. Dies kann bei den Betroffenen starke Schmerzen verursachen.
Anna Adamyans schwieriger Weg zur Schwangerschaft
Im Interview mit dem stern, schilderte Anna Adamyan wie es für sie war, als sie 2017 Jahren erfahren hat, dass ihre Eierstockaktivität vermindert sei und eher einer Frau in den Wechseljahren entspreche. Neben der Endometriose hat die junge Frau auch Adenomyose.
So nennt man es, wenn Gewebe aus den Drüsen der Gebärmutterschleimhaut in das Muskelgewebe der Gebärmutter einwächst. Die Krankheit wurde zunächst als Unterform der Endometriose bezeichnet. Sie ist jedoch eine eigenständige Erkrankung.
Einfluss von Endometriose auf Fruchtbarkeit
Grundsätzlich können Frauen mit Endometriose schwanger werden. Die Endometriose wird jedoch mit Unfruchtbarkeit in Verbindung gebracht. In der Medizin gilt eine Frau als unfruchtbar, wenn sie nach zwei Jahren ungeschützten Geschlechtsverkehrs mit einem Mann nicht schwanger geworden ist, heißt es beim Bundesverband der Frauenärzte. Eine Studie aus dem Jahr 2014 hat gezeigt, dass fruchtbare Paare bei ungeschütztem Geschlechtsverkehr jeden Monat eine Chance von 15 bis 20 Prozent haben, schwanger zu werden. Bei Paaren, bei denen die Frau an Endometriose leidet, sinkt die Fruchtbarkeitsrate auf zwei bis zehn Prozent.
Bei einer stärker ausgeprägten Endometriose können die Gewebeverwachsungen auch zu Veränderungen wie Abknickungen oder Verschlüssen der Eileiter führen, die ein Zusammentreffen von Spermien und Eizellen verhindern. “Das Eierstockgewebe kann auch durch das Wachstum von endometriosebedingten Zysten geschädigt werden”, sagt Miguel Luna, Gynäkologe und Direktor des Womens Health Institute der Cleveland Clinic, auf deren Webseite.
Entzündungen könnten eine Rolle spielen
Aber auch bei Frauen mit einer milden Form und wenigen Verwachsungen kann die Endometriose die Fruchtbarkeit beeinträchtigen. Warum das so ist, ist noch unklar. Die Endometriose führt zu Entzündungen im Becken- und Bauchraum außerhalb der Gebärmutter. Eine Vermutung ist, dass die Entzündung einen negativen Einfluss auf die Qualität der Eizellen hat. Eine weitere Hypothese ist, dass die Entzündung das Zusammentreffen von Spermien und Eizellen oder die Einnistung eines Embryos erschwert, beschreibt Miguel Luna.
Für Frauen mit Endometriose kann es also schwieriger sein, schwanger zu werden als für Frauen ohne Endometriose. Bei Frauen mit Adenomyose ist die Fruchtbarkeit noch stärker eingeschränkt – eine Schwangerschaft ist aber grundsätzlich möglich.
Anna Adamyan hat im August ihren Geburtstermin
Inwiefern die Endometriose bei Anna Adamyans Schwierigkeiten schwanger zu werden eine Rolle gespielt hat, konnten ihr auch die Ärzt:innen im Kinderwunschzentrum nicht sagen. Ihr Fall sei komplex, schilderte sie im Interview mit dem stern.
Schwangerschafts-Hörbücher
Glückliche Geburt und Schwangerschaft: Sieben Ratgeber für werdende Mütter und Väter
In den letzten Monaten konnten die Follower:innen von Anna Adamyan miterleben, wie ihr Bauch seit Dezember 2022 Monat für Monat gewachsen ist. Anfang August ist der Geburtstermin. Zu Beginn der Schwangerschaft hatte Anna Adamyan große Angst, wie sie bei “Deep and Deutlich” erzählte. Die junge Frau hat bereits zwei Fehlgeburten hinter sich. Sie war jahrelang in Kinderwunschbehandlung und hatte insgesamt elf künstliche Befruchtungen.
Auf Instagram erinnerte sie sich kürzlich an diese Zeit zurück – an das Jahr 2019: “Zusammen mit meiner Mama saß ich unglaublich aufgeregt im Kinderwunschzentrum in Regensburg. Aufgeregt, weil der allererste Embryotransfer stattgefunden hat.” Der Embryotransfer ist ein Teil der künstlichen Befruchtung, bei dem die Embryonen in die Gebärmutter eingesetzt werden. In den Tagen danach spielten ihre Gedanken und Gefühle verrückt. Einige Tage später erhielt sie den Anruf und die Nachricht, dass sie nicht schwanger geworden war.
Sie schreibt weiter: “Jetzt, vier Jahre später darf ich unser Wunder endlich unter meinem Herzen tragen. Der Weg dahin war nicht leicht und anders, als ich es mir jemals ausgemalt habe. Und dennoch war es jeden Schritt wert.”
Quellen: Instagram Anna Adamyan, Endometriose-Vereinigung, Netdoktor, Frauenärzte im Netz Endometriose, Kinderwunschzentrum München, Helios Klinik, Deep und Deutlich, Studie Fruchtbarkeitsrate, Cleveland Clinic, Frauenärzte im Netz Unfruchtbarkeit,Adenomyose Studie
Quelle: Stern