In ganz Europa sorgt die Omikron-Variante des Coronavirus für Negativrekorde bei den Neuinfektionen. Hunderttausend neue Fälle pro Tag sind keine Seltenheit mehr. Nach Inzidenzen stehen die Faröer, San Marino und Dänemark am schlechtesten da: Für die Inselgruppe notiert “Statista” 6463 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner, für den Zwergstaat 4643 und für unsere nördlichen Nachbarn 3462. Deutschland liegt mit einer Sieben-Tage-Inzidenz von 638,7 klar in der hinteren Hälfte der Liste.
Dennoch wird Deutschland nach Einschätzung von Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) Mitte Februar wahrscheinlich mit mehreren Hunderttausend Corona-Neuinfizierten pro Tag konfrontiert sein. Am Donnerstag zählte das Robert Koch-Institut bereits über 133.000 Neuinfektionen. Für Mitte, Ende Februar erwartet Lauterbach eine neue Belastungsprobe für die Krankenhäuser. Am Montag wollen Bund und Länder auf Spitzenebene über weitere Schutzmaßnahmen beraten. Lauterbachs Gesundheitsministerium zog heftige Kritik aus der Union auf sich – der Vorwurf: Jüngste Änderungen beim Genesenenstatus und beim Impfstatus von Menschen mit Erstimpfung des Präparats von Johnson&Johnson seien nicht klar mitgeteilt worden.
Lauterbach sagte am Mittwochabend in der ZDF-Sendung “Markus Lanz”, Szenarien mit einem rasanten Anstieg der Fallzahlen “haben die größte Wahrscheinlichkeit”. Andere Länder könnten solch hohe Zahlen verkraften. “Da wir in Deutschland eine hohe Zahl von Ungeimpften bei den Älteren haben, kann es bei uns ganz anders ausgehen als beispielsweise in Italien, Frankreich oder England.”
Die Zahlen in Deutschland schnellen weiter rasant in die Höhe. Die Sieben-Tage-Inzidenz stieg am Donnerstag erstmals über 600 – der Wert lag bei 638,8 registrierten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche. Lauterbach hatte gesagt, die Dunkelziffer liege etwa bei Faktor zwei.
Quellen:“Johns Hopkins University Corona Map”, “Statista” zu Inzidenzen in Europa.
Quelle: Stern