Die meisten Menschen dürften ihre Pakete mit Paypal, Kreditkarte, Vorkasse oder Rechnung bezahlen – doch die Nachnahme wird noch immer oft angeboten und gilt als sicher. Nachteile hat die Barzahlung an der Haustür vor allem in der Weihnachtszeit.
In der Vorweihnachtszeit landen täglich fast neun Millionen Pakete in deutschen Privathaushalten. Als Marktführer tragen die Zusteller:innen von DHL wohl den größten Teil dazu bei. Der Konzern nennt diese Zeit “Starkverkehr”. Damit Sie Ihre Pakete zuverlässig bekommen, können Sie als Empfänger aktiv dazu beitragen, den Paketdiensten die Arbeit möglichst leicht zu machen. Das geht leider mit Einschnitten beim Online-Shopping einher.
Keine direkte Zustellung von Nachnahme-Paketen ab November
Wie der stern von DHL erfuhr, sollte man Pakete in “besonders sendungsstarken Wochen” am besten nicht per Nachnahme bestellen. In einem konkreten Fall wurde ein kleines Paket für unter 20 Euro (zwangsläufig) per Nachnahme geordert und hielt sich im Tracking zunächst an die gewohnte Reihenfolge: elektronische Ankündigung, Vorbereitung auf den Weitertransport, Zustellbasis, Zustellfahrzeug. Doch dann: “Die Sendung konnte nicht zugestellt werden und wird in die Filiale gebracht.” Irritierend, denn zum angegebenen Zeitpunkt wäre der Empfänger vor Ort gewesen. Einzige Rückmeldung von DHL: “betriebliche Gründe”.
Am gleichen Tag tauchte das Paket dann auch schon in der Filiale auf und nach langem Anstehen und der Zahlung der ausstehenden Summe kam es wohlbehalten am Ziel an. Aber warum der Umweg? Eine Nachfrage bei DHL schafft Klarheit. Von Anfang November bis zum “Sinken der Brief- und Paketmengen nach Weihnachten” stellt DHL keine Nachnahme-Sendungen an der Tür zu. Eine Bestellung an eine Privatadresse führt also immer zu Verzögerungen.
Das Statement von DHL lautet wie folgt: “Zur Entlastung unserer Zustellerinnen und Zusteller in diesen besonders sendungsstarken Wochen des Jahres, werden Geldsendungen (Sendungen mit Nachnahme, Sendungen mit Zollbeträgen, Sendungen mit Nachentgelt) seit Anfang November direkt in die Postfiliale eingeliefert. Dieser Prozess hat sich während der Hochphase der Corona-Pandemie bewährt und sichert, auch bei deutlich erhöhten Sendungsmengen, eine möglichst reibungslose Zustellung.”
Andere Formen der Zahlung – oder andere Zustelladresse sinnvoll
Wer also die Möglichkeit hat, sollte solche Pakete direkt an eine Filiale schicken lassen – oder aber eine andere Form der Zahlung wählen. Aus Sicht der Zusteller:innen ist das nachvollziehbar. Da die meisten Beträge recht krumm sind, zieht jede Lieferung mühsames Geldwechseln nach sich, was den gesamten Arbeitstag in die Länge zieht – sodass andere Kunden eventuell nicht mehr in den Zeitplan passen. Wie viele Sendungen das betrifft, wollte DHL nicht verraten. Auf die Frage, wie hoch der Anteil an Sendungen mit Barzahlung an der Haustür noch sei, entgegnete das Unternehmen: “Dazu geben wir keine Auskunft, sorry.”
Quelle: Stern